Mal etwas Anderes:

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Wiedervereinigungsprozess sind Ostdeutsche in Elitepositionen in den zentralen Bereichen Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Kultur noch immer unterrepräsentiert. Dies ergab  2016 eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag des MDR: Bundesweit suche man ostdeutsche Führungskräfte vergeblich, lediglich 1,7 Prozent der Spitzenpositionen seien von Ostdeutschen besetzt.

Mit ihrem Projektvorhaben „Ostdeutsche Eliten. Träume, Wirklichkeiten und Perspektiven“ hat die Deutsche Gesellschaft e. V. mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für die neuen Bundesländer die Debatte um Identität, Rolle und Bedeutung der ostdeutsche Eliten im wiedervereinten Deutschland aufgegriffen und vertieft. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Elitenforscher Herrn Prof. Dr. Heinrich Best und seinem Forschungsteam (Friedrich-Schiller-Universität Jena/KomRex – Kompetenzzentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration) realisiert.

Eine Online-Publikation präsentiert nun die Ergebnisse der Veranstaltung „Ostdeutsche Eliten. Träume, Wirklichkeiten und Perspektiven“ Juni 2017 in Berlin.

Leipziger Wissenschaftler haben darin besipielsweise zwischen 2015 und 2016 die Besetzung von Führungsposituionen verschiedener Bereiche untersucht. Die Bilanz: „In den Bereichen Politik, Justiz, Wirtschaft
und Wissenschaft, Medien und Militär besetzen Ostdeutsche gerade mal 25 bis 35 Prozent der Spitzenpositionen“, sagt Iris Gleicke, MdB und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer in ihrer Einleitung zu der Publikation der Zwischenergebnisse.

Im Bereich der „Wirtschaftselite“ sind diese Zahlen jedoch weitaus krasser: „Fast vergebens sucht man Ostdeutsche in den Wirtschaftseliten der großen DAX-Konzerne: Nur drei Vorstandsposten
der insgesamt 190 kommen aus Ostdeutschland, was die marginale Präsenz unterstreicht. Keines der DAX-Unternehmen hat seine Konzernzentrale in den ostdeutschen Bundesländern. Immerhin sind Ostdeutsche auf der Leitungsebene der 100 größten ostdeutschen Unternehmen wiederum stärker vertreten: 28 der 110 Unternehmensleiter/innen (25 Prozent) und 35 der 78 stellvertretenden Unternehmensleiter/
innen (45 Prozent) sind ostdeutscher Herkunft“, führt Dr. Ronald Gebauer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena in der Vorstellung der Forscnhungsergebnisse aus. Diese sind seit heute als Online-Broschüre zum Expertenforum und zum Symposium „Ostdeutsche Eliten. Träume, Wirklichkeiten und Perspektiven“ auf der Homepage der „Deutschen Gesellschaft e. V.“ abrufbar. In der Broschüre können die zentralen Ergebnisse der Veranstaltung sowie die Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes zum Thema „Ostdeutsche in den Eliten“ nachgelesen werden. Kernthemen sind die  anhaltende Unterrepräsentation von Ostdeutschen in Elitepositionen, und wie dieses Repräsentationsdefizit überwunden werden kann. Zu den Autorinnen und Autoren gehören Prof. Dr. Heinrich Best, Friedrich-Schiller-Universität Jena; Dr. Ronald Gebauer, Friedrich-Schiller-Universität Jena; Prof. Dr. Raj Kollmorgen, Hochschule Zittau/Görlitz; Dr. Axel Saalheiser, Friedrich-Schiller-Universität Jena und Dr. Lars Vogel, Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Die Broschüre können Sie auf der folgenden Seite kostenfrei herunterladen:

http://www.deutsche-gesellschaft-ev.de/publikation/online-publikationen/711-2017-ostdeutsche-eliten-online-broschuere.html

Quelle: s.oben

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